Karma

Philosophisches / Psychologisches / Körper, Geist & Seele
DreamState
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#1

Beitrag von DreamState »

Meine alte Auffassung von Karma:
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Karma kommt aus dem Sanskrit (verschiedene Formen des Alt-Indischen) und bedeutet Rad.
Grob gesagt ist Karma die Ansammlung aller guter und böser Taten. (Gut und Böse zu definieren ist wieder ein anderes Thema^^)

Ich halte mein Karma für sehr wichtig, ich führe zwar nicht Strichlisten aber bei vielen kleinen Entscheidungen hilft es mir einfach. Ich werde daran erinnert doch mal was gutes zu tun.

Glaubt ihr es gibt so etwas wie Karma?
Denkt ihr es rechnet "Jemand" am Ende ab? Ich glaube an die Wiedergeburt, was ja im Endeffekt ein Karma-Konto sinnlos machen würde.
Meine "neue" Auffassung von Karma:
Karma ist der Weg zum vollkommenen Glück.

Oft glauben wir, das die Antwort zu unserer Zufriedenheit in der Uasenwelt zu finden ist. Mehr Geld, eine größere Wohnung. Andere Lebensumstände. Wer „träumt“ nicht oft von dem „fernen Ort“ der ja so besser ist als der, an dem man sich gerade befindet. Der Traumjob. Die Traumfrau / der Traummann.

Doch die Antwort steckt nicht da draußen sondern in uns. Nicht die Dinge um uns herum sondern die Einstellungen zu Ihnen muss geändert werden. Karma ist hierzu der Schlüssel.

All unser Handeln hinterlässt karmische Spuren in unserem Bewusstseinsstrom, welcher unsere Zukunft beeinflusst. Eine karmische Spur wird von Tenzin Wangyal Rinpoche als Samen beschrieben. Entgegnet man Hass mit Hass, wird in uns der Samen des Hasses gepflanzt, eine karmische Spur, die in uns heran wächst und, wie sollte es auch anders sein, zu Hass heran wächst. Diese beeinflussen unsere Muster, wie wir emotional reagieren, unser „eingefleischtes Verhalten“.

Ob diese Reaktionen, wie wir uns verhalten, im Traum oder im Wachzustand passieren, macht keinen Unterschied. Beides hinterlässt solche Spuren.

Negative Reaktionen führen zu negativen Ereignissen in unserem Leben. Doch wie soll man nun auf Negatives reagieren? Wie verhält man sich gegenüber dem hasserfüllten Partner oder Boss? Lasse in dir Mitgefühl aufkeimen. Zu Anfang mag dies falsches Mitgefühl sein, ein erzwungenes Mitgefühl. Mit der Übung wirst du dies aber wirklich spüren. Es ist kein leichter Weg, denn dies ist das Letzte was man in solch einer Situation tun will. Doch eine andere Betrachtungsweise hilft hierbei: Die hasserfüllte Person ist ein gefangener des negativen Karmas und seiner somit negativen karmischen Spuren. Die Muster sind festgefahren und die Person kann garnicht anders.
Sie ist ein Gefangener.

Mit einem Gefangen lässt sich leichter Mitgefühl haben, denn er kann eben nicht anders als gefangen sein.

Halte also bei der nächsten Standpauke inne und überlege, wie du darauf reagieren willst. Willst du Hass mit Hass erwidern oder Mitgefühl mit dem Gefangenen zeigen?

Tenzin Wangyal Rinpoche beschreibt sehr schön den Zusammenhang von Karma und unseren Träumen. Sinngemäß beschriebt er, dass die karmischen Spuren Fotos in unserem Inneren sind, die im Traum zu einem Film werden. Manche Fotos sind stärker zu sehen, manche nicht. Bleiben wir im Traum klar, können wir die Samen der karmischen Spuren „verbrennen“, diese als „sich selbst auflösen lassen“. Irgendwann sind keine Samen mehr vorhanden, es gibt keine Bilder mehr in unsrem Inneren die zum Film, zum Traum, werden können.
Die Erleuchtung, die auch als „Erwachen“ bezeichnet wird.
Das Ende unserer Träume.


Die meisten Informationen habe ich aus Tenzin Wangyal Rinpoches Buch „Übungen der Nacht – Tibetische Medition in Schlaf und Traum“. Ich hoffe alles richtig wiedergegeben zu haben, da ich selbst noch am Anfang dieses Weges stehe, habe ich vielleicht die Gesamtheit einiger Aussagen Rinpoches noch nicht verstanden, ich hoffe aber trotzdem hier alles richtig wiedergegeben zu haben. Sollte dies nicht so sein, bitte ich um eure Hilfe dies zu ändern.
Celebrith
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#2

Beitrag von Celebrith »

DreamState hat geschrieben:Glaubt ihr es gibt so etwas wie Karma?
Ich glaube nicht an so etwas wie ein Karma, sehr wohl glaube ich an Wiedergeburt.

Tu mir nur grad voll schwer meine Meinung irgendwie in Worte zu fassen^^ (Ich schlafe mal darüber und vielleicht geht es dann besser :))
Kentucky15
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#3

Beitrag von Kentucky15 »

Ich glaube an das Karma und die Wiedergeburt, ich bin letztes Jahr zum Hinduismus konvertiert, nachdem ich über das Leben
und den Tod nachgedacht habe.
Weil ich es mir nicht vorstellen konnte das ein Göttliches Wesen Rache ausübt und Menschen die vom rechten Weg abgekommen sind ewig in der Hölle schmoren lässt, nur weil Zwei Menschen vor tausenden von Jahren gesündigt haben, obwohl er sich die unendliche Liebe nennt.

Für mich ist das Karma auch sehr Wichtig, ich finde das man Schlechte Taten auch dringend mit Guten Taten wiedergutmacht.

Mfg. Kentucky15
DreamState
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#4

Beitrag von DreamState »

Kentucky15 hat geschrieben:Weil ich es mir nicht vorstellen konnte das ein Göttliches Wesen Rache ausübt und Menschen die vom rechten Weg abgekommen sind ewig in der Hölle schmoren lässt, nur weil Zwei Menschen vor tausenden von Jahren gesündigt haben, obwohl er sich die unendliche Liebe nennt.
Ich kenne mich mit dem Christentum sehr wenig aus aber vergiebt Gott nicht jedem? war das nicht so, das wenn man nur glaubt man immer in den Himmel kommt, oder täusche ich mich da?
Kentucky15
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#5

Beitrag von Kentucky15 »

Ja, schon, aber was ist wenn man nicht an ihn glaubt? Dann kommt man für immer in die Hölle, für immer.
Das ist im Hinduismus anders, da ist man für einige Jahre zwar in der Hölle, wird dann aber sozusagen "entlassen" und wird wiedergeboren. Dann hat man eine neue Chance.
DreamState
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#6

Beitrag von DreamState »

Ich finde die Lehre der Tibetanischen Traum-Yogis hier sehr passend:
Die Lehre der tibetischen Traum-Yogis

Der Yogi geht nach dem Tod in einen "Übergangszustand" zwischen Leben und Tod, eine Traumwelt in der "bösen Geistern" ausgesetzt ist. Durch das Klarträumen trainiert er, zu erkennen, das dies nicht real ist. Hat er dies erkannt, kann er in einer Welt wiedergeboren werden. Diesem drang muss er wiederstehen. Schafft er es, vereinigt er sich mit Buddha vereinigt. Wiedersteht er dem Drang nicht, wird er wiedergeboren und das Spiel beginnt von neuem...

Ich finde diese Lehre faszinierend, interessant das die Yogis genau diese Wiedergeburt verhindern wollen :)
Anewex
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#7

Beitrag von Anewex »

Edit: Inzwischen glaube ich an die Hölle innerhalb dieser Wirklichkeit, das heißt, ich halte es für möglich, "die Hölle durchzumachen". Auch ich bin der Auffassung, dass man nicht für immer in die Hölle muss, sondern nur eine gewisse Zeit (um den Ausgleich der selbstsüchtigen Taten zu durchleben). Ich glaube nicht mehr, dass man in jedem Menschen wiedergeboren wird und dass alles in Paralleluniversen existiert. Aber das hat auch keine Wichtigkeit mehr für mich; es kommt allein auf das letztendliche Verhalten darauf an. Es ist allein wichtig, wie sehr wir uns bemühen, auf den rechten Pfad zu kommen und zu bleiben. Der Hinduismus ist mir inzwischen am sympathischsten, weil sie die konkretesten Informationen preisgeben − finde ich.

Es hat sich so viel geändert in meiner Spiritualität, dass es ziemlich mühsam werden könnte, alles, was ich je geschrieben habe, zu verbessern. Also seid vorsichtig mit meinen Aussagen. :D


Ich glaub an keine Art der Hölle. So etwas existiert nur, um uns Angst zu machen und was Angst macht, ist falsch, da Angst nicht schöpferisch ist. Also sind für mich alle Lehren, die so eine Hölle haben nicht akzeptabel. Ich hab an anderer Stelle mal meine Meinung zu Karma gebracht. Aus diesem Beitrag meine Beschreibung:
Da jeder Geist unendlich (ist natürlich nur eine Annahme, die aber weithin anerkannt ist) ist, wird er im Endeffekt in unendlich vielen Menschenkörpern sein. Das bedeutet, jeder Mensch war jeder Mensch und wird jeder Mensch sein. Ich war schon du oder bin irgendwann mal du. Dann bin ich mal Hitler, Bush, Otto Waalkes und sonst wer, der erst in tausend Jahren existiert etc. Ich bin alle Menschen einmal in einer parallelen Zeit. Da das Universum ja auch unendlich sein muss, wenn wir es sind, ist auch die Zeit und der Raum unendlich. Es gibt deshalb unendlich viele Paralleluniversen und -zeiten... Wenn du also einmal jeder Mensch bist, dem du begegnest, dann erlebst du auch jede Handlung gegen dich selbst jedes Mal. Das heißt, du gleichst automatisch alles aus, was du jemals getan hast und tun wirst, da du es ja selbst erlebst; du tust es dir ja selbst dauernd an. Wenn du heute einem Mann über die Straße hilfst, bist du irgendwann einmal genau der Mann, dem über die Straße geholfen wird. Das ist meine Theorie, so gut ausgedrückt wie ich kann. Zusammenfassend nochmals: Es gibt parallele Zeiten und Welten und in jeder der unendlich Parallelwelten sind wir jeder Mensch (und wahrscheinlich auch jedes Tier und jede Pflanze, jedes Stück Materie). Das wiederum bedeutet, dass wir alle eins sind. Und diese Ansicht ist ja weithin anerkannt und verbreitet.
In Wirklichkeit gibt es ja auch nichts "Schlechtes" oder "Negatives" oder gar Positives. Alles hängt von unserem Erleben ab; und unser Erleben hängt von unserer Denkweise ab. Wenn wir aufhören zu denken und nur noch sind, gibt es also keine Wertung mehr. Alles ist einfach nur. Allein deshalb halte ich es für unwahrscheinlich, dass wir in eine ewige (oder auch nur temporäre) Hölle kommen, wenn unser kleines Menschenleben endet, das so sehr von unseren wackligen Gedanken bestimmt ist. Das würde nämlich überhaupt keinen Sinn ergeben, oder? Vielleicht erfahren wir ja eines Tages, was wirkich passiert, wenn unser physischer Körper verwelkt. Es kann darüber hinaus keine "richtige" Religion geben, wenn ihr mich fragt, eben weil alle Religionen so seltsame Anschauungen haben. Allerdings bin auch ich der Meinung, dass der Buddhismus die sinvollsten Verhaltensweisen an den Tag legt und darauf kommt es letztendlich an, zumindest für mich.
DreamState
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#8

Beitrag von DreamState »

Ich denke auch das sind "Gedankenspielereien" die eine gewisse "Struktur" geben sollen... DAS wird am Ende deines Lebens passieren deshalb solltest du DAS machen und DAS nicht. Ich glaube aber das genau das auch passieren wird, was du erwartest. Ist so ein spontanes Gefühl... wer weiß. Karma und der Glaube daran, gibt mir eine Struktur, ein Gefühl etwas gutes getan zu haben oder hemmt mich etwas schlechtes zu tun. Gut und Schlecht, definitionen die wir erschaffen haben.
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#9

Beitrag von TheJMB3000 »

Ich glaube, dass es so etwas wie "Karma" oder "Wiedergeburt" nicht gibt. Ich bin kein Atheist, sondern Agnostiker. Ich sage nicht, dass es keinen "Gott" gibt, sondern ich weiß es einfach nicht. Der Mensch kann sich meiner Meinung nach, einfach nicht vorstellen nicht mehr zu denken, zu fühlen oder ähnliches. oO
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#10

Beitrag von 5iMOn »

TheJMB3000 hat geschrieben:Ich glaube, dass es so etwas wie "Karma" oder "Wiedergeburt" nicht gibt. Ich bin kein Atheist, sondern Agnostiker. Ich sage nicht, dass es keinen "Gott" gibt, sondern ich weiß es einfach nicht. Der Mensch kann sich meiner Meinung nach, einfach nicht vorstellen nicht mehr zu denken, zu fühlen oder ähnliches. oO
Bin eher auf deiner Seite. Obwohl Glauben tut ein jeder. Diejenigen die an keinen Gott glauben, glauben ja ebendies. Ich z.B. glaube momentan ja, dass wir ein einziger Gott sind. Jeder von uns ist die Kraft/Energie, die wir Gott nennen (daher vergibt er sich praktisch selbst bzw. braucht sich nicht zu vergeben nach dem Tode). Er manifestiert sich in allen Formen. Warum sollte eine einzelne Person aber von Dauer, auch über das Leben hinaus sein? Hat doch keinen Nutzen (so kann ich mir gut vorstellen, dass es keine Wiedergeburt gibt).
Vielleicht ist das Träumen ein Hinweis darauf. Wir erträumen uns in der Nacht eine Welt und doch sind die Leute und Dinge um uns wir selber (meint man zumindest klartraumwissenschaftlich). So könnte es beim Tode auch sein. Wir erwachen zum Einen. Sind wieder Gott, der einen bewussten Traum konstruierte.
Und eigentlich glaube ich an Karma auch deshalb nicht, weil wir praktisch keinen eigenen Willen haben, sondern (im Positiven Sinne) Marionetten sind. Anders würde es wohl nicht funktionieren. Sonst würde es nicht den Ansatz eines Gleichgewichtes geben. Sonst würde doch nichts funktionieren.

Einfacher ausgedrückt: Ich glaube an das Schicksal!!
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#11

Beitrag von DreamState »

Hi Simy, bitte keine Doppelposts :)
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#12

Beitrag von TheRiddler »

Ich glaube an die Wiedergeburt, was ja im Endeffekt ein Karma-Konto sinnlos machen würde.
Warum macht die Wiedergeburt ein Karma Konto sinnlos?
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#13

Beitrag von 5iMOn »

DreamState hat geschrieben:Hi Simy, bitte keine Doppelposts :)
Geht klar. Werde mich vorsehen.
GrinseKatze
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#14

Beitrag von GrinseKatze »

DreamState hat geschrieben:Karma kommt aus dem Sanskrit (verschiedene Formen des Alt-Indischen) und bedeutet Rad.
Grob gesagt ist Karma die Ansammlung aller guter und böser Taten. (Gut und Böse zu definieren ist wieder ein anderes Thema^^)

Ich halte mein Karma für sehr wichtig, ich führe zwar nicht Strichlisten aber bei vielen kleinen Entscheidungen hilft es mir einfach. Ich werde daran erinnert doch mal was gutes zu tun.

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@ DreamState

Also ich kann dir nur meinen Standpunkt als Buddhist zu dem Thema sagen. Man muss hierbei, von der Esoterik-Definition von Karma einmal abgesehen, einmal zwischen der hinduistischen und der buddhistischen Definition von Karma unterscheiden lernen. Im Hinduismus gibt es zudem, je nachdem welcher Hindu-Richtung man angehört, auch wieder unterschiedliche Auslegungen, was Karma eigentlich ist. Im Buddhismus ist der Begriff Karma in allen buddhistischen Linien (Theravada, Mahayana, Zen oder Vajrayana) einheitlich definiert.

Karma, zumindest nach buddhistischer Auffassung, darf nicht mit Schicksal oder dergleichen verwechselt werden noch ist es irgendeine Form von Strafe, die von irgendwelchen angeblichen Göttern uns auferlegt wird. Es gibt auch, wenn man gestorben ist, auch niemanden (auch keinen Gott), der am Ende wegen deiner Taten mit dir abrechnet. Karma ist auch nichts, woran man glauben muss, so zumindest die buddhistischer Auffassung, denn Karma ist einfach nur eine Umschreibung für alle positiven und negativen Handlungen/Taten, die du begangen hast - im Klartext Ursache & Wirkung. Als positive Handlung wird im Buddhismus jede Handlung bezeichnet, die das eigene Leid oder das Leid anderer fühlender Wesen beseitigt oder verringert hat. Als negative Handlung bezeichnen wir Buddhisten jede Handlung, die das eigene Leid oder das Leid anderer fühlender Wesen vergrößert oder aufrechterhalten hat.

Kurz und knapp ist das, was wir Buddhisten uns zumindest darunter vorstellen. Ob dir diese Auffassung von Karma ausreicht, muss du selber wissen. Es ist auf jeden Fall ein sehr weites Feld, wenn man noch die vielen unterschiedlichen Hindu-Lehren oder die des Jainismus zu dem Thema hinzunimmt.

MfG
GrinseKatze
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#15

Beitrag von DreamState »

Hier mal ein "Update" zu meiner Karma-Ansicht. Dem Buch "Übungen der Nacht" von Tenzin Wangyal Rinpoche habe ich diese "Veränderung der Sichtweise" bzw. einfach den neuen Informationen zu verdanken :)
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