Die Frage nach dem "Woher" kennt keine Antwort. Ist das ganze eigentlich überhaupt real? Die unvorstellbaren Zeitdimensionen, die unglaublichen Weiten und was wenn das alles nicht echt ist?
Habt ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, wieso ihr gerade in eurer Haut steckt? Wieso genau ihr das Glück habt in einem so reichen Land leben zu können, wo man euch alles in den Schoß gelegt hat und eure Aufgabe eigentlich nur darin besteht denen zu helfen denen es schlechter geht und die Welt vor dem Untergang zu bewahren? Wer den Film "Truman Show" kennt weiß wohin meine Fragen zielen.
Ich bin ein großer Physik-Fan jedoch sind unsere Wissenschaften sehr dogmatisch geworden, auch Religion fasziniert mich, obgleich ich gar nicht religiös bin, da die Götter unserer Religionen oft sehr menschliche Schwächen zeigen, wie Nachträglichkeit, Rechthaberei und die Neigung zu irren. Ich bin der Meinung, dass wir die Antwort nach dem Sinn des Lebens mit keiner der unzähligen Methoden die uns Religion und Wissenschaft darlegen, finden können, was ich weiter erklären möchte.
Zu allererst möchte ich mit der wissenschaftlichen Erklärung beginnen. In der Physik macht man sich die Mühe unser bestehendes Universum anhand seiner natürlich vorliegenden Gesetze zu definieren und zu verstehen. Das große Puzzle beginnt bei der Entstehung unseres bekannten Kosmos, vor etwa 13,7 Milliarden Jahre. Eine Sache die paradoxer nicht sein kann.
Hierzu möchte ich erörtern, dass man in der Physik der Meinung ist, dass Energie nur dann entstehen kann, wenn auch eine resultierende Kraft gewirkt hat. Beim Urknall, so die geläufigste Theorie zum Anfang von Zeit und Raum fällt diese Regel anscheinend unter den Tisch; Aus nichts entstehen die scheinbar endlosen Bestandteile unserer Welt. Man spricht von der Singularität: Einem Geschehen, dass nicht mehr zu beobachten ist, somit auch nicht zu beweisen oder mit den Gesetzen unserer bekannten Physik zu erklären. Um zu verstehen, was ich meine, lasst euch folgendes auf der Zunge zergehen:
Aus einem Punkt mit dem Durchmesser von Null (also quasi aus dem Nichts) ausgehend fand am Anfang von allem(?) eine gewalitge Explosion statt. Vorzustellen hat man sich hierbei einen Luftballon, den man mit Sandkörnern beklebt bis er scheinbar vollkommen bedeckt ist. Die Sandkörner sind repräsentativ für Materie, sprich allem was ist. Denn glaubt man der Big-Bang-Theory so war zum Anfang alle Materie in besagtem Punkt komprimiert. Auch Temperatur und Raumkrümmung sollen gegen Unendlich gegangen sein, waren also endlos groß. Durch den ständigen Anstieg der Masse, die natürlich endlos war und noch endloser wurde, explodierte dieser Punkt "Null". Der Luftballon bläst sich auf und die Sandkörner driften immer weiter außeinander und der Raum entsteht, sowie die Zeit und Materie. Zwischen den Sandkörnern wird Raum sichtbar und die Körner entfernen sich immer weiter voneinander. Außerdem kühlt das ganze nun allmählich ab und Licht trennt sich von Materie. Nun wandeln sich kleinste Teile ineinander um (Quarks, Antiquarks und Photonen). Nach einer Reihe von Umwandlungsprozessen entstehen die Bausteine unserer Welt: Elektronen, Protonen und Neutronen fast so, als hätte Gott Lego gespielt. Das alles passierte inerhalb einer Sekunde. Nach einer Minute gab es schon die ersten Atomkerne, dem voran natürlich die schwersten. Diesen Vorgang nennt man Kernfusion.
Nach etwa 400 000 Jahren war das Weltall auf 3000 Grad Celsius abgekühlt und die Temperatur für die Vereinigung der schweren Atomkerne mit Elektronen war nun endlich gegeben. Es entstanden Wasserstoff und Helium die von da an durch das All wirbelten. Nach und nach bildete sich das Universum also fort bis etwa 1 Milliarde Jahre nach dem Urknall die ersten Galaxien entstanden. Nach etwa 9 Milliarden Jahren erblickte auch unsere Sonne das Licht der Welt und wieder 4,5 Milliarden Jahre später sitzen Menschen in Besenkammern und tüfteln über den Anfang.
Das alles wirkt genau durchdacht und geplant, denn wie die meisten wissen, würde eine geringe Abweichung der Gegebenheiten dazu führen, dass alles um uns nicht wäre. Die Physik schafft es unser Universum zu beschreiben, ohne einen Gott miteinzubeziehen. Ob ein Physiker jedoch an Gott glaubt, sei jedem selbst überlassen, denn was vor dem Urknall war beschäftigt die Wissenschaft nicht, obwohl es da meiner Meinung nach erst anfängt interessant zu werden, dazu mehr später. Erst einmal möchte ich auf die religiöse Erklärung einsteigen und sie erläutern:
In den großen Weltreligionen, ausgenommen der Buddhismus in dem das Göttliche allgegenwärtig und allbeseelend ist und es kein Gottesbild gibt (stets den bekannten Lehrmeister Buddha), spricht man von der Schöpfung durch einen (meist eher männlchen) Gott. In der von Luther übersetzten (und teilweise verfälschten) Genesis heißt es: "Als Gott begann, Himmel und Erde zu erschaffen, die Erde öd und wüst war und Finsternis auf der Tiefe… da sprach Gott: Es werde Licht! Und es ward Licht"
Dass es so leicht nicht war, da sind wir uns wahrscheinlich einig. Dass er jeden Tag etwas neues wie durch einen Wunsch entstehen lassen konnte, ist auch zu bestreiten, denn wie im Klartraum zu rufen "Es werde Licht", ist ja in der Realität nicht möglich (außer der Lichtschalter ist nicht fern
) Abgesehen davon mussten die Wunsche ja irgendjemandem gelten und da Gott die Höchste (und damals einzige) Instanz war, hat er wahrscheinlich nur mit sich geredet um sich nicht so einsam zu fühlen.
Außerdem ist der Gott den man in der Bibel kennenlernt äußerst menschlich, denn obwohl er sich durch sein Allwissen ja eigentlich der Tatsache bewusst sein musste, dass die Menschen denen er den freien Willen schenkt, die verbotene Frucht essen würden, wofür er ihnen noch nach tausenden Jahren böse ist. Göttlich ist es auch nicht, dass er durch die große Flut die Menschheit erst ausrotten will und dann seine unfehlbare Tat bereut und verspricht die Menschen nie wieder "vertilgen" zu wollen, was er mit seinem Versprechen von der Apokalypse schnell aber wieder annuliert. Dasselbe gilt für den Gott der Thora und des Korans, die ich übrigens beide gelesen habe.
Trotzdem sind die uns gegebenen Antworten ungenügend. Denn wo kam der religiöse Gott her? Braucht denn nicht auch der Urknall einen Auslöser, wenn doch aus nichts kein Universum entstehen kann, sowie sich dieser Thread nicht selbst schreibt. Wer hat die Masse und die Materie in den Punkt "Null" gesteckt, und wenn es diesen jemand oder dieses etwas gibt, wo kommt es her?
Es kann keinen Anfang geben, denn soetwas wie ein Anfang setzt einen Impuls voraus und ein Impuls braucht einen Urheber. Es ist eine Frage die sich nicht lüften lässt. Betrachtet man die Sache also mit logisch denkenden Augen, so dürfte unser Universum nicht existieren. Der Urknall, die Enstehungsgeschichte sind demnach keineswegs Anfang, da sie inmitten einer existierenden Welt , die unserer zwar fern ist, aber doch da ist, passieren.
Was mich angeht, habe ich eine Gottesvorstellung, die keinen Anfang und kein Ende braucht. Was wenn alles nur einem Traum gleich ist?
Man stelle sich eine Energie(oder Gott, oder Urknall) vor die im endlosen ungefühlten Nichts treibt. Es gibt nichts zu sehen, zu spüren, zu hören oder zu fühlen. Weder Zeit noch Raum, weder Enge noch Endlosigkeit. Nur das geballte Sein(Gott etc.). Und jetzt stellt euch vor dieses "Sein" ist eine Ebene oder eine Dimension, in der wir alle EINS sind. Alles was diese Welt beseelt ist dort versammelt als ein einziges. Und man könnte sagen, dass diese Energie, nennen wir sie Gott über sich selbst nachdenkt um zu "leben". Jeder von uns ist quasi mit einem endlosen Potenzial beseelt aus dem wir alle hervorgehen. Wir sind also Gott und wir sind eins. Wir sind alles was existiert und haben uns diese Welt, als eine Plattform um endlos existieren zu können, ausgedacht. Wir haben den Urknall beseelt und haben uns gefügt, um diese Welt zu errichten. Wer schon einmal geliebt hat, ob es ein Tier, eine Pflanze oder ein Mensch war, weiß wie sich Einigkeit anfühlt. Man möchte kuscheln, wenn es sich um einen Partner handelt Sex haben. Ich möchte oberflächliche Verliebtheit ausschließen, von der abgesehen es schon von Anfang der Menschheit den Wunsch gab mit allem eins zu sein in Frieden und Liebe. Woher kennt ein Atom seine Destination, woher weiß ein Vogel wo er hinfliegen muss, und warum wissen die Menschen was sie tun (müssen). Wir haben alle vergessen, wo wir herkommen, sind quasi alle verlorene Seelen, denn nur so kann funktionieren, was ist. In der Philosophie spricht man vom "Schleier des Vergessens". Wir alle haben die Tendenz nach einem Ziel zu streben. Woher also dieser Trieb, wenn es uns nicht einprogrammiert wurde. Was ist, wenn wir uns quasi als das göttliche selbst erträumt haben und nach dem Tod woanders fortbestehen und wieder zurrückgehen wo wir herkommen. Ich kann mir das Potenzial zu lieben anders nicht erklären. Die Existenz unserer selbst wäre auch abzustreiten, und das Universum in all seiner unglaublichen Regelmäßigkeit, die menschliche und tierische Fähigkeit durch denken ihre Umwelt zu beeinflussen und zu lenken.
Was habt ihr für eine Meinung zu diesem Thema? Den Antrieb zu diesem Thread hat mir maRC gegeben. Ich hoffe auf Antworten!
Liebe Grüße, Shaps