@Kirschbaum
Also für mich stellt sich nicht die Frage "bin ich paranoid?", sondern "bin ich paranoid genug?", was mit ein Grund dafür ist, dass ich Politik nur am Rande verfolge. Und grade "God´s own land" (was für eine affige Anmaßung, btw) triggert meine, äh, Bedenken wie nichts Anderes. Kaum dass 9/11 passierte, rankten sich auch schon 1000 Weltverschwörungstheorien drumrum, und der Auszug aus dem Interview ist da wie Wasser auf meine Paranoia-Mühlen (vielen Dank dafür

). Dass ein paar Menschenleben "for the Greater Good" (grusel) geopfert werden, finde ich durchaus im Rahmen des Vorstellbaren. Es entspricht genau dem, was ja Friedman gesagt hat: kleine Impulse setzen um große Reaktionen zu bewirken.
Aber das nur am Rande. Fragen, die sich mir in diesem Zusammenhang stellen, sind z.B.:
* in welchem Zeitrahmen denkt der Onkel. Es entstand bei mir nicht unbedingt der Eindruck, als würde er von längerfristigen Entwicklungen sprechen, sondern eher, als bestünde für ihn jetzt akuter Handlungsbedarf.
* Friedman´s Ansicht nach existiert "das Europa" nicht wirklich, sondern wir seien eine Ansammlung von Staaten, die nicht als komplexes Ganzes zu behandeln wären. Also: hat er Recht? Ich als garstiger, zynischer Sack bin geneigt, dem eine hohe Wahrscheinlichkeit einzuräumen. Da er ja schon gesagt hat, den Weg des "Teile und Herrsche" einzuschlagen denke ich, wenn er geschickt und perfide teilt, kann er recht einfach herrschen. Und perfide kann er glaube ich ziemlich gut. Und offensichtlich gerne.
* wenn Klein-Hitler hier echt ´ne Welle macht: welche Szenarien sind vorstellbar? Ich denke, USA will am Ende auf jeden Fall als Gutmensch wahrgenommen werden, die Retter, USA - ein Heldenepos etc.

Bisher haben sie noch nach jeder "Intervention" dem Rest der Welt dieses Bild aufgedrückt (oder es zumindest versucht). Also wird er, wie angekündigt, die baltischen Staaten gegen Deutschland ausspielen oder vice versa, oder, tollkühn, Mütterchen Rußland herself solange pieken, bis was passiert. Um dann dem armen Opfer mit wehenden Fahnen zur Hilfe zu eilen, sobald es schwach genug ist, sich nicht mehr wehren zu können. Oder, noch um ne Ecke gedacht, islamischen Fundamentalismus als Hebel benutzen, was feinfein ganz elegant auch noch schön ein Feindbild schüren würde. (ja, OK, oder er holt die Borgs. Schon gut, ich hör ja schon auf

)
* woran erkenne ich, wenn das weiche, warme, braune im Ventilator landet? Bzw. ab wann ist ein Prozeß nicht mehr aufzuhalten und die Notwendigkeit zu Handeln gekommen? Damit meine ich mein eigenes, individuelles Leben, also: wann muß ich zusehen, den Arsch an die Wand zu kriegen und mein persönliches Wohlergehen auf möglicherweise eher unorthodoxe Weise zu sichern, sprich: zu Überleben? *Pathos: aus*

Das letzte klang jezze ´n bisschen nach Zombie-Apokalypse, sorry
OK, bevor hier jemand anfängt aus den Augen zu bluten und ich immer wirreres Zeug schreibe, werd´ ich es dabei erstmal belassen
